Den Urlaub möchten viele Menschen gern gemeinsam mit ihrem Heimtier verbringen und besonders ihren Hund mit auf Reisen nehmen. Aber wer seinen Vierbeiner mit ins Flugzeug, in die Bahn oder auf eine Schiffsreise nimmt, muss einiges beachten und sollte rechtzeitig mit der Planung beginnen. VIER PFOTEN Heimtier-Expertin Sarah Ross gibt Tipps für Halter:innen, damit der Urlaub für Mensch und Tier nicht zur Tortur wird.
Generell vor jeder Reise, aber besonders wenn es mit dem Hund ins Ausland geht, gilt: Man sollte sein Tier beim Tierarzt durchchecken lassen und prüfen, ob er alle Einreisebestimmungen des Landes erfüllt. „Wer rechtzeitig beginnt zu planen und sich vorab viele Informationen einholt, erspart sich selbst viel Ärger und dem Hund viel Stress“, sagt Sarah Ross, Heimtier-Expertin bei VIER PFOTEN. „Manche Tiere haben keinen Spaß an langen Reisen, hier sollte man Rücksicht auf sein Tier nehmen und vielleicht ein Reiseziel wählen, das keine lange Anfahrt hat.“
Reisen mit dem Hund im Zug
Mit dem eingeführten 9-Euro-Ticket sind Bahnreisen aktuell besonders attraktiv. „Aufgrund des hohen Menschenaufkommens, den ungewohnten Geräuschen und der Hektik, die besonders im Moment an Bahnhöfen herrscht, sollte aktuell auf Bahnreisen mit dem Hund verzichtet werden. Die Züge sind oft gnadenlos überfüllt, was schnell dazu führt, dass dem Hund auf die Pfote oder den Schwanz getreten wird. Wer unbedingt mit Hund per Bahn reisen will, sollte Tickets außerhalb der Stoßzeiten buchen, hier hat man die Chance, dass die Züge etwas leerer sind“, sagt Sarah Ross. „Wenn der Hund noch keine Übung im Zugfahren hat, sollte man rechtzeitig ein paar Trainingseinheiten einbauen, damit der Hund sich daran gewöhnt. Auch das Tragen eines Maulkorbs gehört dazu.“ Das Mitführen eines Maulkorbes ist bei einer Bahnreise Pflicht: Dieser muss dem Hund aufgesetzt werden, wenn vom Zugpersonal darum gebeten wird. Der Hund braucht außerdem in vielen Fällen ein eigenes Ticket – dies ist besonders bei größeren Hunden der Fall, kleine Hunde können in der Transportbox als Gepäck mitfahren. Das 9-Euro-Ticket beinhaltet nicht automatisch eine Fahrkarte für den Hund.
Reisen mit dem Hund im Auto
Mit dem Hund im Auto zu verreisen, ist in der Regel die tierfreundlichste Reiseform. Üblicherweise ist der Hund bereits damit vertraut, mit dem Wagen transportiert zu werden. Fahrer:innen können jederzeit Pausen einlegen und anhalten, um den Hund zu füttern, ihm Wasser anzubieten oder Spaziergänge zu machen. Halter:innen sollten jedoch darauf achten, dass der Hund während der Fahrt in einer Box oder mit einem Geschirr gesichert ist „Während der Fahrt sollte man dem Hund nicht erlauben, seinen Kopf aus dem Fenster zu strecken. Er könnte von herumfliegenden Zweigen oder Unrat getroffen werden oder sich eine Bindehautentzündung zuziehen“, warnt Sarah Ross. „Lassen Sie Ihren Hund an heißen Sommertagen niemals unbeaufsichtigt im Auto zurück, auch wenn der Wagen im Schatten parkt.“
Reisen mit dem Hund auf dem Schiff
Bevor man seinen Hund auf eine Fähre oder sogar ein Kreuzfahrtschiff mitnimmt, sollte geklärt werden, ob er seetauglich ist. „Genau wie wir Menschen können auch Hunde seekrank werden“, sagt die VIER PFOTEN Heimtier-Expertin. „Als Erstes sollte man klären, ob sich der Hund auf dem Wasser wohlfühlt. Bei einer kleinen Bootstour auf einem heimischen Gewässer kann man das leicht feststellen.“ Halter:innen sollten bedenken, dass eine Schiffsreise für einen Hund viel Stress bedeuten kann. Auf den meisten Schiffen dürfen sich Hunde nur eingeschränkt bewegen und manchmal müssen sie während der Überfahrt alleine auf dem Autodeck bleiben. Plant man eine Schiffsreise, sollte bedacht werden: Sind Hunde an Bord erlaubt? Gibt es eine Gassizone? Wie wird der Hund untergebracht? „Wer seinen Hund mit auf ein Schiff nehmen will, sollte außerdem rechtzeitig buchen, denn häufig ist die Zahl der Plätze für Vierbeiner begrenzt. Bei der Buchung sollte man gezielt nach Haltungsvorgaben an Bord fragen und danach, ob bestimmte Rassen vielleicht nicht zugelassen sind“, so Sarah Ross.
Reisen mit dem Hund im Flugzeug
„Flugreisen sind für einen Hund nicht empfehlenswert und für das Tier immer eine große Belastung“, sagt Heimtier-Expertin Sarah Ross. „Insbesondere wenn der Hund nicht mit in der Passagierkabine bei seinem Menschen fliegen darf, sondern in einer Box im Laderaum untergebracht werden muss, sollte man wirklich ganz genau abwägen, ob man seinem Hund diesen Stress zumuten will.“ Kleinere und leichtere Hunde (üblicherweise zwischen fünf und zehn Kilogramm, die Bestimmungen variieren je nach Fluggesellschaft) dürfen im Passagierraum befördert werden.
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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
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