Der 2012 ins Leben gerufene „Tag des Einbruchschutzes“ soll Bürgerinnen und Bürger auf die Gefahr vermehrter Einbruchsdelikte, die mit der früher einsetzenden Dunkelheit einhergehen, hinweisen und sie entsprechend sensibilisieren. In diesem Jahr findet der Tag des Einbruchschutzes am 30. Oktober statt.
Wenn es abends wieder früher dunkel wird, steigt das Einbruchsrisiko. Aber wie kann man sich gegen ungebetene Gäste im eigenen Heim schützen? Technische Sicherungsmaßnahmen beispielsweise an Türen oder Fenstern sind gut und richtig, aber es gibt auch Vorkehrungen, die kein Geld kosten.
Die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle war in der Region Lüneburg im Jahr 2021 rückläufig. In 2021 wurden im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Lüneburg 904 Fälle, davon 408 Versuchstaten, registriert. Im Vergleich zum Jahr 2020 (1.385, davon 581 Versuchstaten) ist das ein Rückgang um 481 Fälle (2020: 1.385). Die Aufklärungsquote liegt in diesem sehr ermittlungsintensiven Deliktsfeld bei 24,89% (2020: 28,74%). „Die Zahl der Einbruchsdelikte im Vergleich zu den Vorjahren weiterhin rückläufig, dabei ist die Zahl der Versuchstaten vergleichsweise hoch. Natürlich trägt dieser Umstand in Teilen der weltweiten Pandemie Rechnung, während derer die Menschen vermehrt zuhause waren. Ich bin jedoch überzeugt, dass der erneute Rückgang dieser im hohen Maße sozialschädlichen Kriminalität mit einem hohen Anteil an Versuchstaten vor allem der professionellen und akribischen Einsatz-, Ermittlungs-, und Präventionsarbeit unserer Direktion zu verdanken ist. Auch in diesem Jahr wird der Kriminalitätsbekämpfung und der Prävention in diesem Deliktsbereich besondere Bedeutung zugemessen“, so Polizeipräsident Thomas Ring.
„Ebenso wichtig wie eine geeignete Sicherungstechnik ist ein sicherheitsbewusstes Verhalten. Auch ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis, bei dem miteinander vereinbart wird, gegenseitig ein Auge auf die Wohnung oder das Haus nebenan zu haben, schützt vor Einbrechern“, sagt Dr. Stefanie Hinz, Vorsitzende der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes anlässlich des Tags des Einbruchschutzes. „Wichtig sind vorherige Absprachen und Vereinbarungen in der Nachbarschaft, sodass sich niemand gestört fühlt oder seine Privatsphäre verletzt sieht“, so Hinz weiter.
Folgende Maßnahmen bieten sich für Absprachen mit den Nachbarn oder im Wohnviertel an:
- Veranstalten Sie ein Nachbarschaftstreffen und laden Sie dafür ggf. Vertreterinnen und Vertreter der Polizei und der Kommune mit ein.
- Tauschen Sie untereinander Rufnummern, telefonische Erreichbarkeiten, Autokennzeichen und vielleicht auch Anschriften aus, falls Sie eine längere Zeit nicht zu Hause sein sollten.
- Sind Sie oder Ihre Nachbarn im Urlaub, können Sie vorab mündlich oder schriftlich die Übernahme bestimmter Aufgaben vereinbaren; zum Beispiel Wohnungen betreuen, Briefkästen leeren und Kontrollgänge organisieren.
- Halten Sie den Hauseingang auch tagsüber geschlossen.
- Prüfen Sie, wer ins Haus will, bevor Sie öffnen.
Weitere Informationen für größtmögliche Sicherheit in der Nachbarschaft lesen Sie im Faltblatt „Mehr Sicherheit in unserem Viertel“, das kostenlos bei den (Kriminal-) Polizeilichen Beratungsstellen erhältlich ist oder hier heruntergeladen werden kann: https://www.polizei-beratung.de/medienangebot/detail/16-mehr-sicherheit-in-unserem-viertel/
Unabhängig von einer aufmerksamen Nachbarschaft und allgemein sicherheitsbewusstem Verhalten empfiehlt die Polizei auch die Installation von einbruchhemmenden Vorrichtungen. Die Erfolgschancen sind für Einbrecher sehr viel schlechter, wenn Fenster und Türen spezielle mechanische Sicherungen aufweisen. Einen guten Schutz bieten Türen und Fenster nach DIN EN 1627 (mindestens Widerstandsklasse RC 2). Gitterroste und Kellerschächte können durch spezielle Abhebesicherungen wirksam geschützt werden. Eine nützliche Ergänzung bieten zudem Alarmanlagen.
Weitere Informationen zum Einbruchschutz sowie Informationen zur staatlichen Förderung erhalten Sie unter www.k-einbruch.de. Um Sie persönlich und unabhängig zum Einbruchschutz zu beraten, kommen (Kriminal-)Polizeiliche Fachberaterinnen und Fachberater auf Anfrage zu Ihnen nach Hause, ohne dass Ihnen Kosten entstehen. Eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden Sie ganz einfach mit unserer Beratungsstellensuche, ebenfalls auf der Informationsplattform im Internet (www.k-einbruch.de/beratungsstellensuche). Gleiches gilt für polizeilich empfohlene Hersteller und Fachbetriebe (www.k-einbruch.de/herstellersuche bzw. www.k-einbruch.de/fachbetriebssuche). Zusätzlich erfahren Leserinnen und Leser, wieso ein Smart Home nur eine Ergänzung zum Einbruchschutz sein kann.
Rückfragen bitte an: Polizeidirektion Lüneburg Julia Graefe Auf der Hude 2 21339 Lüneburg Telefon: 04131/8306-1051 E-Mail: pressestelle@pd-lg.polizei.niedersachsen.de https://www.pd-lg.polizei-nds.de/startseite/