Klimatische Belastungen und Infektionsgefährdungen erhöhen schnell das Risiko auf Reisen zu erkranken. Ob Dienstreise oder Urlaub, Krankheiten wie Magen-Darmerkrankungen, Malaria, Typhus, Tetanus oder Hepatitis A und B lassen sich vermeiden, wenn vor der Reise einige Vorkehrungen getroffen werden – insbesondere bei Reisen in tropische oder subtropische Regionen. Der TÜV-Verband (VdTÜV) gibt Tipps, worauf zu achten ist.
Gesund verreisen und Risiken im Ausland vorbeugen
+++ Magen-Darmerkrankungen, Malaria, Typhus, Tetanus oder Hepatitis A und B vermeiden
+++ Arbeitsmedizinische Vorsorge beim Betriebsarzt nutzen
+++ Impfungen, Mückenschutz, Hygiene beim Essen – Hinweise für gesundes Reisen
Klimatische Belastungen und Infektionsgefährdungen erhöhen schnell das Risiko auf Reisen zu erkranken. Ob Dienstreise oder Urlaub, Krankheiten wie Magen-Darmerkrankungen, Malaria, Typhus, Tetanus oder Hepatitis A und B lassen sich vermeiden, wenn vor der Reise einige Vorkehrungen getroffen werden – insbesondere bei Reisen in tropische oder subtropische Regionen. Der TÜV-Verband (VdTÜV) gibt Tipps, worauf zu achten ist.
Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung bei Dienstreisen
Bei berufsbedingten Reisen ist je nach Region nach der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedV) eine Beratung und teilweise auch eine umfängliche medizinische Untersuchung und Impfschutz erforderlich. Bei Reisen in medizinische Risikogebiete sollte beispielsweise die Tropentauglichkeit des Reisenden überprüft werden. „Der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, den Beschäftigten vor der Reise eine medizinische Vorsorge zur Verfügung zu stellen, z. B. durch einen Besuch beim Betriebsarzt“, erklärt André Siegl, Arbeitssicherheitsexperte beim VdTÜV. Die Beschäftigten erhalten umfassende Informationen zu Verhaltens- und Schutzmaßnahmen und hygienischen Situationen im Zielland, um Infektionserkrankungen und andere gesundheitliche Risiken zu minimieren. Bei Krankheiten, denen durch Impfungen vorgebeugt werden kann, erhalten die Beschäftigten entsprechende Beratung und Immunisierungen.
„Nach der Reise sollten Nachuntersuchungen mit Fristen von 24 bis 36 Monaten eingehalten werden, um mögliche Erkrankungen festzustellen, die erst Monate nach der Reise auftreten können, wie z. B. eine Malariainfektion“, rät Siegl. Bei der Untersuchung werden Stuhluntersuchungen vorgenommen, um Hinweise auf mögliche Tropenkrankheiten zu finden. „Durch die Vor- und Nachuntersuchungen und Beratungen beim Betriebsarzt lassen sich mögliche Erkrankungen des Arbeitnehmers und damit Folgekosten für den Arbeitgeber durch Ausfall des Beschäftigten reduzieren“, so Siegl.
Worauf Touristen achten sollten
Um den Urlaub auch nach der Reise in guter Erinnerung zu behalten und die Familie, Freunde und Kollegen nach der Rückkehr nicht anzustecken, können mit entsprechenden Vorbeugungsmaßnahmen vor Reisebeginn gesundheitlichen Risiken im Ausland entgegengewirkt werden. Zu einer guten Reisevorbereitung gehören deshalb gezielte Informationen über gesundheitliche Gefahren am Reiseziel, Impfungen und eine entsprechend vorbereitete Reiseapotheke.
Reiseimpfungen, Reiseapotheke und Hygienestandards beachten
Reiseimpfungen: „Erwachsene und Kinder sollten sich bereits mehrere Wochen vor Reisebeginn in ein Gebiet mit erhöhtem Infektionsrisiko über Krankheiten und empfohlene Impfungen informieren und den aktuellen Impfstatus überprüfen. Bei einigen Immunisierungen kann ein wirksamer Schutz erst nach einigen Wochen gegeben sein, daher müssen Impfungen frühzeitig erfolgen. Nach der Grundimmunisierung sind die Mindestabstände für Auffrischungsimpfungen einzuhalten. Je nach Reisestil, Reisezeit und Reiseroute sind besondere Impfungen notwendig, daher ist ein Besuch beim Hausarzt oder bei einem Zentrum für Reise- und Tropenmedizin immer empfehlenswert“, rät Siegl. In jedem Fall sollte der Grundimpfschutz gemäß den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts vollständig sein. Dieser beinhaltet meist Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Polio, Hepatitis B, Masern, Mumps und Röteln. Einige Länder verlangen bei Einreise den Nachweis bestimmter Impfungen, wie die Gelbfieberimpfung. In diesem Fall muss auch der Impfpass für die Einreise ins Reisegepäck. Zusätzliche medizinische Hinweise je Reiseziel sind auf der Website des Auswärtigen Amtes oder beim Tropeninstitut zu finden.
Baden in tropischen Gewässern: In einigen Ländern ist Vorsicht beim Baden in stehenden Gewässern geboten, wie Seen oder Bächen oder auch beim Trinken von bakteriell verunreinigtem Wasser. Wurmartige Parasiten, die sich in die Haut der Badenden bohren und zur Krankheit Bilharziose führen, sind eine Gefahr. Die Bilharziose ist nach der Malaria die häufigste Parasitenerkrankung des Menschen in den Tropen. Die Erkrankung wird oft erst Tage später bemerkt, wenn Juckreiz, Schüttelfrost, Fieber oder Kopfschmerzen auftreten. Daher sollten sich Reisende über die Gefahr im Zielland vorher informieren.
Mückenschutz: Vor allem in Ländern mit erhöhter Malaria und Dengue-Fieber-Gefahr sollte zum Schutz vor Moskitos und anderen Insekten unter einem Moskitonetz geschlafen und tagsüber mückenabweisende Mittel verwendet werden.
Hygienemaßnahmen: Reisende sollten beim Trinkwasser- und Nahrungsmittelkonsum einige Grundregeln beachten. Für den Verzehr von Speisen in Ländern mit Hygienemängeln ist folgender Merksatz wichtig: „Schäl es, koch es, grill es oder vergiss es“. Das heißt, nur Obst essen, wenn es geschält wurde, denn an der Schale haften oft Krankheitserreger, die nicht durch Waschen beseitigt werden können. Rohes Obst und Gemüse lieber meiden. Fleisch, Fisch und Gemüse müssen erhitzt werden, damit sie unbedenklich sind. Auf gekühlte Lebensmittel sollte verzichtet werden, da oft die Kühlkette beim Transport nicht eingehalten wird. Zudem sollte kein Wasser aus der Wasserleitung getrunken oder Eiswürfel im Restaurants verwendet werden. Besser nur aus versiegelten Flaschen trinken, auch zum Zähneputzen. Bei mangelnder Wasserhygiene kann Fluss- oder Leitungswasser im Notfall mit Silbernitrat-Tabletten entkeimt werden.
Reiseapotheke: Die Reiseapotheke mit den wichtigsten Mitteln zur Selbstversorgung im Notfall darf im Reisegepäck nicht fehlen. Neben Medikamenten zum alltäglichen Gebrauch sollten Mittel zur Wundversorgung, gegen Erkältungen, Grippe und Fieber, gegen Übelkeit, Allergien und Magen-Darmerkrankungen eingepackt werden. Fehlen dürfen auch nicht Sonnenschutz-, Mückenschutz- und Desinfektionsmittel und je nach Region Malariatabletten.
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